Glückskind

Glückskind
1. Das Glückskind hat immer guten Wind.
Die Aegypter sagen von einem solchen Glückskinde: Wirf ihn in den Nil, er kommt wieder heraus und mit einem Fisch im Maul. (Körte, 2216; Reinsberg IV, 135.) Und die Jakuten: Wenn ein Glückskind auf ein Eichhorn zielt, so sieht es einen Bären fallen. Wir nennen einen, der mehr Glück hat, als er verdient, auch einen⇨ Glückspilz (s.d.), und solche, die planmässig auf die Gunst des Glücks speculiren, Glücksritter und Glücksjäger.
2. Das ist ein Glückskind.
Was ist ein Glückskind? Er sitzt dem Glück im Schos und lebt wie Gott in Frankreich, sagen die Deutschen. Er lebt im Klee, wie die Engländer, oder wie das Schwein in der Eichelmast, wie die Sarden sagen. Er ist nach den Italiern in Jupiter's Schos geboren, hat den Wind, wie die Venetier wissen, mit sich, das Glück läuft ihm hinterdrein. Es regnet ihm in den Sack, der Zucker fällt ihm in den Kessel. Nach Ansicht der Spanier fällt ihm das Brot, nach der der Kroaten die Axt in Honig, oder wie die Perser meinen, in Butter; und wovon er nachts träumt, das hat er bei Tage, wie die Holländer versichern. (Reinsberg IV, 135-136.)
Holl.: Het is een troetelkind van het geluk. (Harrebomée, I, 227.)
3. Glückskinder haben ein gut Muttertheil.
Dän.: Lykkens børn maae rose deres moder. (Prov. dan., 404.)
*4. Er ist ein Glückskind.
Frz.: C'est le fils de la poule blanche. ( Lendroy, 145.)

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Glückskind — Sn std. stil.(16. Jh.) Stammwort. Entweder Lehnübertragung zu l. fortūnae fīlius m. Sohn des Glücks oder in Anlehnung an Glückshaube gebildet mit der ursprünglichen Bedeutung Kind, das mit einer Glückshaube geboren wurde ; dabei handelt es sich… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Glückskind — Glück: Die Herkunft des seit dem 12. Jh. bezeugten Wortes, das sich vom Nordwesten her allmählich im dt. Sprachgebiet ausgebreitet hat, ist dunkel. Über die altgerm. Ausdrücke für »Glück« s. die Artikel ↑ Heil und ↑ selig. Mniederl. ‹ghe›lucke… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Glückskind — das Glückskind, er (Oberstufe) jmd., der viel Glück hat Synonyme: Sonntagskind, Glückspilz (ugs.) Beispiel: Sie ist ein wahres Glückskind, da sie oft bei Preisausschreiben gewinnt …   Extremes Deutsch

  • Glückskind — Sonntagskind; (geh.): Kind der Fortuna, Liebling der Götter; (ugs.): Glückspilz; (volkstüml.): Hans im Glück. * * * Glückskind,das:Glückspilz·Sonntagskind·HansimGlück GlückskindSonntagskind,Glückspilz,LieblingderGötter,HansimGlück …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Glückskind, das — Das Glückskind, des es, plur. die er, in der vertraulichen Sprechart, eine Person, welche in allen ihren Unternehmungen glücklich ist; ingleichen welcher mehrere unerwartete Glücksfälle widerfahren. Sie sind ja ein rechtes Glückskind, Gell …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Glückskind — Glụ̈cks|kind 〈n. 12〉 junger Mensch, der immer Glück hat, dem alles gelingt * * * Glụ̈cks|kind, das: jmd., der immer Glück hat, dem alles zufällt. * * * Glụ̈cks|kind, das: jmd., der immer Glück hat, dem alles zufällt …   Universal-Lexikon

  • Glückskind — Glụ̈cks·kind das; jemand, der bei allem, was er tut, immer ↑Glück (1) hat …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Glückskind — Glụ̈cks|kind …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Sonntagskind — Glückskind; (geh.): Kind der Fortuna, Liebling der Götter; (ugs.): Glückspilz; (volkstüml.): Hans im Glück. * * * Sonntagskind,das:⇨Glückskind Sonntagskind→Glückskind …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Sonntagskind — Ein Sonntagskind sein: ein Glückskind sein, dem alles gelingt und dem selbst das Unglück zum Guten ausschlägt, weil ihm bei seiner Geburt überirdische Gaben zuteil wurden; vgl. französisch ›un chanvard‹ (wörtlich: ein Glückskind).{{ppd}}    Der… …   Das Wörterbuch der Idiome

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